Unter der Überschrift "Wulff zeigt sich offen für neue Gesamtschulen" ist in den hannoverschen Medien heute ein mit dem Ministerpräsidenten geführtes Interview wieder gegeben, das sich auf den ersten Blick wie die Lösung zur Gesamtschuldebatte präsentiert. Aber wie so oft bei Wulff trügt hier der Schein!

Wer den Pressebericht genau liest wird sehr enttäuscht feststellen, dass es überhaupt nichts Neues gibt! Nur Hinhaltetaktik und die Ankündigung, man werde ab dem 27. Januar nächsten Jahres etwas "offener" im Hinblick auf Gesamtschulen sein. Gleichzeitig macht er klar, dass sie unter ihm immer nur eine Ausnahme darstellen werden.

Der Landtagsabgeordnete Walter Meinhold und der schulpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Michael Klie, fordern: "Herr Wulff, machen Sie die Gesamtschule wieder zur Regelschule! So können Sie dem Elternwillen sofort entsprechen!"

Die Änderungen am Schulgesetz wären minimal und zügig umzusetzen, Stattdessen: Ankündigungen, die nicht ehrlich gemeint sind - und ein verbohrter Ideologe als Kultusminister, der nicht ausgetauscht wird. Dabei hatte die SPD erst kürzlich im Landtag einen Antrag gestellt, das Errichtungsverbot für Gesamtschulen aufzuheben. Die Mehrheit aus CDU und FDP hat mit Unterstützung von Wulff diesen Antrag abgelehnt. Es ist zu offensichtlich, dass alles nur eine wahlkampftaktische Luftblase ist!