"Busemann eiert bei IGS-Erweiterung herum"

Noch im letzten Jahr verkündete Kultusminister Busemann (CDU), dass er IGS-Erweiterungen nicht im Wege stehen würde. Mit seiner Äußerung von dieser Woche stellt sich nun erwartungsgemäß heraus, dass dies nur ein Lippenbekenntnis war. Er verweist auf eine "300-Meter-Entfernung", an der er eine Außenstelle festmachen will. Diese Zahl ist willkürlich gegriffen, steht in keinem Schulgesetz und ist offensichtlich nur daran orientiert, einen Grund zur Verweigerung von Erweiterungen vorhandener Ganztagsschulen vorweisen zu wollen. Denn merkwürdigerweise liegt die Entfernung zwischen der IGS Kronsberg und der möglichen Außenstelle etwa bei 500 Metern! Und Hannover besitzt viele Außenstellen von Realschulen und Gymnasien, die dieses Kriterium ebenfalls nicht erfüllen. Sind diese nicht genehmigt worden? Doch, sie sind! Der Druck der Eltern, weitere Angebote von Gesamtschulen zu schaffen, macht den unter dem Vorwahlkampf stehenden Kultusminister offensichtlich nervös. Warum sollte er sich sonst höchstpersönlich einschalten? Die Abstimmung erfolgt mit den Füßen und die Fakten liegen auf dem Tisch: Jedes Jahr müssen ca. 240 Kinder, die an Gesamtschulen angemeldet werden, abgelehnt werden. Sie besuchen stattdessen freie Schulen oder gehen ins dreigliedrige Schulsystem. Nicht, weil sie es wollen, sondern weil sie es müssen! Dabei haben selbst zahlreiche hannoversche CDU-LokalpolitikerInnen der IGS Kronsberg schon ihren Besuch abgestattet und waren hinterher voll des Lobes. Da waren Herr Töpfer während seines OB-Wahlkampfes, Frau Bürgermeisterin Dr. Moennig anlässlich der 5-Jahres-Feier der IGS, sowie die Bezirksbürgermeister Boldt und Dr. Benkler die sich vor Ort informiert haben. Ein Gespräch mit seinen Ratskollegen und -kolleginnen könnte Herrn Busemann helfen, die Situation in Hannover besser zu beurteilen. Ein Kultusminister, der frei werdende Schulleiterstellen bei Haupt- und Realschulen nur kommissarisch besetzt, ist selber für den Zusammenbruch dieser Schulen verantwortlich und nicht der Schulträger!

Für Rückfragen steht Ihnen unser schulpolitischer Sprecher Michael Klie unter der Rufnummer 0163-8288584 zur Verfügung.