SPD fordert Ausbau des Zweigkanals Linden - Binnen-Häfen gewinnen an Bedeutung

Die Bundesfinanzmittel für den Ausbau des Zweigkanals Linden sind vorhanden, jetzt muss darauf hingewirkt werden, dass das Vorhaben auch umgesetzt wird, fordert Martin Hanske, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Das Projekt war zwischenzeitlich wegen fehlender Finanzierung auf Wiedervorlage gelegt worden. Jetzt bedarf es für die Verwirklichung des Anstoßes aus der Politik, erklärt Hanske. Die SPD-Ratsfraktion fordert deshalb die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover auf, sich beim Bundesverkehrsministerium dafür einzusetzen, dass der Ausbau gemäß dem Standard des Mittellandkanals zügig in die Wege geleitet wird.

Der Hafen selbst ist mit städtischen Mitteln bereits auf das Niveau des modernisierten Mittellandkanals ausgebaut, so dass hier Europaschiffe bis zu 1.500 t abgefertigt werden könnten. Der fehlende Zweigkanalausbau (Schleuse und Brücken) bewirkt jedoch, dass der Hafen nur von Schiffen unter 1.000 t angefahren werden kann. Der erfolgte Aufwand beim Ausbau der Hafenanlagen geht daher zumindest teilweise ins Leere, fürchtet Hanske. Kleine Schiffe sind für die Hafenkunden unwirtschaftlicher als die großen Europaschiffe. Zudem finden sich immer weniger Reedereien, die mit kleinen Schiffseinheiten arbeiten. Kunden des Lindener Hafens leiden derzeit unter einem Wettbewerbsnachteil, der durch den Ausbau des Zweigkanals behoben werden kann." Martin Hanske sieht den Ausbau des Zweigkanals Linden als Teil eines Logistikkonzepts der Häfen Niedersachsens und will deshalb zusätzlich das Land als Partner gewinnen.

Die volkswirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Schifffahrt liegen auf der Hand. Deshalb setzten auch Bund und EU verstärkt auf das Schiff, um den bevorstehenden Verkehrszuwachs ökologisch verträglich und kostengünstig bewältigen zu können. Die Städtischen Häfen Hannover als größter Binnenhafen Norddeutschlands haben eine besondere Bedeutung als logistischer Knotenpunkt, auch durch die Verknüpfung mit den Seehäfen über das vorhandene Fluss- und Kanalnetz", erläutert der SPD-Wirtschaftsexperte Hanske. Der Bund hat dieser Entwicklung bereits mit dem Ausbau des Mittellandkanals auf europäisches Niveau Rechnung getragen. Der Anschluss des Zweigkanals Linden an das trans-europäische Wasserstraßennetz (Verbund von Rhone / Rhein / Ruhrgebiet / Niederlande und Magdeburg / Berlin mit Anbindung an die Seehäfen Hamburg, Bremen / Bremerhaven und dem künftigen Jadeport) ist daher nur folgerichtig, so Hanske weiter. Der Hafen Hannover gewinnt durch den Ausbau des Zweigkanals insgesamt. Die Erweiterung passt genau in ein Logistikkonzept für die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen und stärkt zugleich den Wirtschaftsstandort Hannover in diesem Verbund. Die besondere Stärke des Lindener Hafens liegt in den optimalen Bedingungen für den Umschlag zwischen Schiff, Bahn und Lkw. So wird z.B. die 1.000 m lange Uferlinie von Gleisen und Fahrstraßen begleitet. Dadurch können Sonderverladungen bewerkstelligt werden, wie z.B. bereits die Transloszierung eines Sägewerkes nach Sibirien, die Verla-dung von Bohrtürmen oder die Vormontage und Verschiffung von Stahlbrücken. Der Ausbau verbessert die Wettbewerbsfähigkeit des Lindener Hafens auch beim Umschlag flüssiger und fester Massengüter und im kombinierten Verkehr Wasserstraße-Schiene und Wasserstraße-Lkw. Die Bedeutung des Lindener Hafens nimmt zu, wie der Anstieg des Schiffsumschlags in den ersten neuen Monaten des Jahres 2006 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28 % zeigt.

Weiterführende Informationen erhalten sie bei: Martin Hanske, Sprecher im Werkssausschuss Städtische Häfen, 0160 949 63 727