„Mit neuen Standards wollen wir eine würdigere Unterbringung von Obdachlosen, einen respektvollen Umgang mit ihnen und die zielgerichtete Hilfeleistung für sie sichern“, betonen die Fraktionsvorsitzenden der „Ampel“-Partnerschaft im Rat, Christine Kastning, Freya Markowis und Wilfried Engelke. Zugleich beauftragen SPD, Grüne und FDP die Verwaltung, einen Leitfaden für die Unterbringung von Familien mit Kindern in Gemeinschaftsunterkünften zu entwickeln.

Mit ihrem Antrag zu Unterbringungsstandards legen die drei Fraktionen einen Katalog von Kriterien vor, die für Obdachlosenunterkünfte gelten sollen. Dazu gehören die Begrenzung der Wohnprojekte auf 100 und der Wohnheime auf 150 Plätze. Familien sollen in abgeschlossenen Einheiten, Alleinstehende maximal in Zweibettzimmern untergebracht werden und pro Person zehn, in Notschlafstellen sechs Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Bei der Vergabe von Betreiberverträgen soll künftig das Betreuungskonzept gegenüber dem Angebotspreis mit 65 zu 35 Prozent bewertet werden. Den Personalschlüssel für die Soziale Arbeit wollen die Fraktionen in Wohnheimen auf 1 zu 33 (also eine sozialarbeiterische Kraft auf 33 Obdachlose), in Wohnprojekten auf 1 zu 50 festlegen. Fremdsprachenkenntnisse sollen in den Bewerbungsverfahren für die Soziale Arbeit in den Unterkünften eine größere Rolle spielen.

In den Unterkünften soll WLAN zur Verfügung stehen. Und auch die Unterbringung von Hunden soll die Verwaltung prüfen.

„Mit diesen guten Standards zeigen wir, dass uns die gute Unterbringung und Versorgung von obdachlosen Menschen ein wichtiges Anliegen ist“, erklären Kastning, Markowis und Engelke.

Dies unterstreichen SPD, Grüne und FDP auch dadurch, dass sie zugleich einen Leitfaden zum Umgang für Familien mit Kindern in Gemeinschaftsunterkünften entwickeln lassen. „Wir wollen damit sicherstellen, dass bewährte Maßnahmen zum Schutz und zur Betreuung der Untergebrachten angewandt werden“, erläutern die drei Fraktionsvorsitzenden. Der Leitfaden soll fachbereichsübergreifend durch das Dezernat für Bildung, Jugend und Familie, das Sozial- und das Baudezernat entwickelt werden und für Obdachlosen- wie für Flüchtlingsunterkünfte gelten. „Den Familien und ihren Kindern ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen; sie brauchen zu allererst eine Perspektive“, so Christine Kastning, Freya Markowis und Wilfried Engelke.