Zur Debatte um die Verunreinigung der Luft durch Dieselmotoren in Hannover erklärt Lars Kelich, Sprecher der SPD-Ratsfraktion für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr:

„Der Bund hat die Pflicht zu handeln. Der Mobilitätsfond als Resultat aus dem sogenannten Diesel-Gipfel ist ein Schritt, der nicht zu Ende gedacht worden ist. Wir brauchen eine Offensive für Elektromobilität, nicht zuletzt, um die Stickoxidemissionen in Hannover und anderen Großstädten einzudämmen.

Dies scheint mir der wirksamste Weg zu sein, Fahrverbote in den Städten zu verhindern.

Zu dieser Offensive gehört aus unserer Sicht eine echte Prämie für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Wirksam ist hierfür nur eine unkomplizierte Subvention an die Kunden in einer Höhe, die den Preisunterschied zwischen gewöhnlichen PKW mit Verbrennungsmotoren und Elektrofahrzeugen kompensiert. Als Vorlage dafür kann das Modell Abwrackprämie aus dem Jahr 2009 dienen, das zwar eine kleinere Summe pro Kauf vorsah, aber als Steuerungsinstrument gut funktioniert hat. Bezahlt werden können diese Prämien zum Teil aus dem neuen Mobilitätsfond, jedoch auch über weitere Mittel des Bundes.

Von einer solchen Maßnahme würden vor allem die Großstädte profitieren, zumal diese in der Regel eine bessere Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vorhalten als kleinere Kommunen. Die Ladeinfrastruktur spielt selbstverständlich ebenfalls eine entscheidende Rolle beim Kauf eines Elektrofahrzeugs. Mit ihrer E-Mobilitätsoffensive haben enercity und ProKlima zusammen mit der Landeshauptstadt und anderen Kommunen in der Region einen wichtigen Schritt in diese Richtung begonnen. Auch das City-Logistik-Projekt „USEfUL“ geht in diese Richtung.

Hannover würde von einem solchen Prämienprogramm im Sinne des Einklangs von Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und der Mobilität durch Autos profitieren. Dieses Programm würde zudem dazu beitragen, dass die Stadtverwaltung bei der Umrüstung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge deutlich schneller vorankäme.“