Die SPD-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover weist den Vorwurf zurück, sie sei an der Zukunft des Stiftes zum Heiligen Geist nicht interessiert. Die SPD stelle sich der Verantwortung, für das Stift gemeinsam mit allen Beteiligten eine tragfähige Perspektive zu entwickeln, erklärt die Fraktionsvorsitzende Christine Kastning.

Wenn der Vorstand des Stiftes zum Heiligen Geist am kommenden Montag zusammentritt, ist es durchaus beschlussfähig.Geschäftsführender Vorsitzender ist der bisherige Stellvertreter des überraschend verstorbenen SPD-Ratsherrn Martin Hanske, Dieter Küßner (CDU). Bislang haben die von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen aus dem Rat und von der Stadtverwaltung entsandten Vorstandsmitglieder vertrauensvoll und konstruktiv zusammengearbeitet. „Warum Herr Küßner sich nun ausgerechnet in der schwierigen Situation, in der das Stift sich befindet, die Zusammenarbeit aufkündigt, ist vollkommen unverständlich“,meint Kastning: „Solange Herr Küßner sein Mandat wahrnimmt, bleibt der Vorstand auch beschlussfähig.“

Die Vorstandsmitglieder der SPD, zuletzt Martin Hanske, zuvor Erik Breves, hätten in der zugespitzten Lage des Stiftes in den vergangenen Jahren stets eine tragende Rolle bei der Suche nach einer Perspektive für das Stift eingenommen. Diese Perspektive sei nur gemeinsam zu entwickeln, unterstreicht die SPD-Fraktionsvorsitzende. Das habe die konstruktive Zusammenarbeit der letzten Jahre gezeigt.

Kastning wirft Küßner vor, sich nun aus derVerantwortung zu stehlen: „Er hat nicht ein einziges Mal das Gespräch mit der SPD-Fraktion gesucht.“ Offenbar sei Küßner nicht an einer einvernehmlichen Lösung interessiert: „Sein Vorstoß lässt vermuten, dass Herr Küßner nun versucht,die anstehenden schwierigen Entscheidungen allein der SPD aufzubürden. Das ist grob fahrlässig.“

Die SPD-Fraktionsvorsitzende betont: „Geradeweil wir uns der Verantwortung für das Stift bewusst sind, wollen wir eine gute Lösung für die Nachfolge von Martin Hanske finden – und das braucht Besonnenheit.“