Mit den Beschlüssen zum Haushalt will die rot-grüne Ratskoalition das freiwillige Engagement der EinwohnerInnen für die Flüchtlingshilfe fördern und professionelle Angebote von Migrantenselbstorganisationen (MSOs) für Flüchtlinge stärken.

Die diesjährigen Haushaltsbeschlüsse stehen für die migrationspolitischen SprecherInnen Lars Kelich (SPD) und Freya Markowis (Bündnis 90/Die Grünen) im Kontext der gestiegen Zuwanderung und der Ausrichtung der kommunalen Flüchtlingspolitik.

„Wir werden den Unterstützerkreis Flüchtlingefinanziell stärken. Wir wissen alle: Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen würde die Betreuung der Flüchtlinge nicht so gut laufen, wie sie läuft“, betont Lars Kelich. Es sei wichtig, in der Flüchtlingspolitik Kurs zu halten.

Freya Markowis ergänzt: „Wir wollen weiterhinden zahlreichen ehrenamtlichen Aktiven die besten Voraussetzungen für ihr Engagement bieten.“ Auch darin werde die Landeshauptstadt von anderen Kommunen als Vorbild betrachtet.

Kelich und Markowis: „Wir freuen uns über die beispiellose Unterstützungsbereitschaft der hannoverschen Bevölkerung und begrüßen das gemeinsame Projekt `Willkommen` der Vereine gEMiDe und das Freiwilligenzentrum, das ein Angebot vorhält, dieses Engagementzu akquirieren, zu betreuen und zu begleiten.“

Aufgrund der anwachsenden Zuwanderung müsse aber auch an mehreren Stellen nachjustiert werden.
Freya Markowis: „Mit dem erheblichen Ausbauder Flüchtlingsunterbringung steigt in den Flüchtlingswohnheimen die Nachfrage nach Sprachmittlung, um das Alltagsleben der Menschen im Wohnheim zu organisieren. Wir haben die Mittel für die Dolmetschdienste ausgeweitet.“

Lars Kelich weiß, wie wichtig es ist, bei der Versorgungen der Flüchtlingen auf zuverlässige Strukturen innerhalbmigrantisch orientierter Vereine zurückgreifen zu können. Diese Strukturengelte es zu stärken: „Der Afrikanische Dachverband Norddeutschland engagiertsich seit Langem für die Community der zugewanderten Menschen aus dem afrikanischen Kontinent. Die Zusammenarbeit mit den städtischen Institutionen ist sehr gut.“

Die rot-grünen Haushaltsanträge für den Bereich Internationales im Überblick:

+45.000.- Euro für den Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte Hannovere.V., damit ihnen mit diesen Mitteln innerhalb der Strukturen der Stadtverwaltung eine Geschäftsstelle eingerichtet werden kann.

+50.000.- Euro,hälftig aufgeteilt auf gEMiDe und das Freiwilligenzentrum e.V. für das gemeinsame Projekt „Willkommen“. Die Mittel werden für die Anwerbung, Koordination und Begleitung von Ehrenamtlichen eingesetzt, die geflüchteteund neuzugewanderte Menschen beim Einleben in Hannover unterstützen.

+60.000.- Euro für Kargah, die die zentralen Dolmetschdienste für Einrichtungen außerhalb der Stadtverwaltung organisieren, um Sprachbarrieren abzumildern und Neuzugewanderte bei Terminen mit ÄrztInnen, RechtsanwältInnen etc. zu unterstützen.

+13.000.- Euro für den Afrikanischen Dachverband Norddeutschland (ADV Nord), der als Anlaufstelle für die Erstberatung afrikanischer Migrantinnen und Migranten für die gestiegenen Anfragen auf eine Anhebung der Zuwendungangewiesen ist.

+25.000.- Euro aus dem Integrationsfonds für das interkulturellen Webportal „Welt in Hannover“ (WiH), das auf seiner Site in verschiedenen Sprachen ein facettenreiches Bild des bunten Lebens in Hannover beschreibt.

+15.000.- Euro aus dem Integrationsfonds für Transition Town zur Einrichtung eines Flüchtlingscafés. Das Café soll ein Ort des Austausches und der Hilfestellung zu sozialrechtlichen Fragen sein.