Die Schändung des Jüdischen Friedhofs in der Stangriede hat bei der SPD-Ratsfraktion Entsetzen ausgelöst. Der migrationspolitische Sprecher der Fraktion, Lars Kelich, verurteilte im Internationalen Ausschuss des Rates die Tat Unbekannter: "Es ist schockierend solchen Antisemitismus zu erleben, wie er sich in dieser Tat äußert."

Kelich meint, dass die Tat offenbar gezielt im Vorfeld des Gedenkens an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 begangen worden ist. „Das ist offensichtlich die Tat Ewiggestriger.“ Allerdings sänken die Hemmschwellen für solche Straftaten, beobachtet Kelich: „Wenn bei ‚Pegida‘-Demonstrationen Politiker symbolisch an den Galgen geführt werden und wenn dort bedauert wird, dass die Konzentrationslager nicht in Betrieb seien, dann fühlen sich einige Menschen offenbar in ihren rassistischen, antisemitischen Ansichten derart bestätigt und zu solchen Taten ermutigt.“

Die gesamte Zivilgesellschaft müsse nun aufstehen, um rassistischen Übergriffen entgegenzutreten: „Es darf nicht allein bei politischen Appellen bleiben – wir alle sind als Bürgerinnen und Bürger nun gefordert“, meint Kelich.