Die Fraktionsvorsitzende Christine Kastning schätzte Martin Hanske wegen seiner Haltung, immer erst das Positive in den Menschen zu sehen. „Im Fraktionsvorstand vertrat er die Themen moderat und besonnen. Martin konnte auch zuspitzen und Positionen deutlich vertreten - aber in erster Linie war er einer, der sich um Ausgewogenheit bemühte.“ Vom plötzlichen Tod des SPD-Ratsherrn ist die Fraktionsvorsitzende immer noch erschüttert.

“Wir haben bis Ende letzter Woche in den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen gesessen. Noch am Freitagabend haben wir uns alle in gelöster Stimmung voneinander verabschiedet.“

Martin Hanske galt als angesehener und erfahrener Politiker. Im Rat und im Bezirksrat Bothfeld-Vahrenheide sowie in der SPD wurde er hochgeschätzt – wohl auch, weil er sich menschlich über Gräben hinwegsetzen konnte, die so manche Meinungsverschiedenheit zuvor gezogen hatte. Er war freundlich, niemals nachtragend und immer loyal. Martin war ein humorvoller Mensch, er lachte gern – auch über sich selbst.

Hanske wurde im November 1996 in den Rat der Landeshauptstadt gewählt und gehörte ihm seither ununterbrochen an, 2011 wurde er mit dem Ehrenring der Landeshauptstadt ausgezeichnet. Im Juni 2014 war er zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt worden.

Martin Hanske war stellvertretender Beigeordneter im Verwaltungsausschuss und stellvertretender Vorsitzender des Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten. Zudem gehörte er den Betriebsausschüssen Hannover Congress Centrum (HCC) und Städtische Häfen sowie dem Stadtentwicklungs- und Bauausschuss an. Darüber hinaus trat er für die Interessen der Stadt Hannover ein im Aufsichtsrat der Flughafen GmbH, in der Wirtschaftsfördergesellschaft hannoverimpuls sowie im Beirat der Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG). Zu seinen Aufgaben gehörte schließlich auch der Vorstand des Stiftes zum Heiligen Geist, dessen konzeptionelle Neuordnung er maßgeblich vorangetrieben hatte.

Als wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion war er zuständig für den Bereich kommunaler Wirtschaftsförderung. Martin Hanske setzte sich ein und hatte ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Taxifahrer, der Marktbeschicker und der Beschäftigten bei den städtischen Töchtern. Ein besonderes Anliegen waren ihm die städtischen Häfen und das Hannover Congress Centrum, dessen Konsolidierung er in den vergangenen Jahren aktiv begleitet hatte. Er engagierte sich im Betriebsausschuss und im Aufsichtsrat der Städtischen Häfen Hannover, insbesondere weil er wusste, dass die Häfen Hannover mit ihren kombinierten Verkehren ein Garant für die Zukunftsfähigkeit des Logistikstandtorts Hannover sind.

Martin Hanske wurde in den 50ern geboren, in den Zeiten des Wirtschaftswunders und des Siegeszuges der Fotokopie. Über viele neue Errungenschaften musste er schmunzeln und sein `Handy´ nutze er nur zum Telefonieren. Seinen eigenen beruflichen und politischen Werdegang hat er nie selbst kommentiert, außer: „Ich hab halt immer gearbeitet.“ Sein politisches Engagement wollte er auch in der kommenden Ratsperiode fortsetzen. Er war fasziniert von den Möglichkeiten, die sich Hannover durch die Auszeichnung „UNESCO City of Music“ boten, und wollte Hannover als das Zentrum im Norden für Musikwirtschaft etablieren.

Martin Hanske war ein Familienmensch und sehr stolz auf seine drei Töchter, deren Ausbildung ihm das Wichtigste überhaupt war. Er ging davon aus, dass das auch bei anderen Menschen so war, und so endeten seine Gespräche sehr oft, mit: … „und grüß mir die Familie.“

Am vergangenen Samstag ist Martin Hanske überraschend verstorben. Er wäre am 12. November dieses Jahr 62 Jahre alt geworden. Sein Tod hat in der SPD-Ratsfraktion, bei den Ratskollegínnen und -kollegen sowie im Stadtverband der SPD tiefe Trauer ausgelöst. Sein Verlust hinterlässt eine schmerzliche Lücke.

Unsere tiefempfundene Anteilnahme gilt seiner Familie.


Die Trauerfeier für Martin Hanske findet am Freitag, 30. Oktober 2015 um 12:30 Uhr in der Kirche St. Nicolai in Hannover-Bothfeld statt.