Zur Forderung des CDU-Ratsherrn Maximilian Oppelt, eine Straße für Graf von Stauffenberg zu widmen, erklärt Lars Kelich, internationaler Sprecher der SPD-Ratsfraktion:

„Straßen nach Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime zu benennen, ist grundsätzlich sehr begrüßenswert. Es ist wichtig, der Nachwelt auch in Form einer solchen Ehrung zu zeigen, wo sich Menschen auch in den dunkelsten Jahren der Geschichte für Demokratie und Freiheit stark gemacht haben.

Dennoch darf die Auswahl von Persönlichkeiten auf keinen Fall beliebig sein. Die von CDU-Vize Oppelt geforderte Widmung zu Ehren von Graf von Stauffenberg ist aus meiner Sicht keine verantwortungsvolle Benennung. Stauffenberg war keinesfalls eine progressive Kraft – im Gegenteil: Er gehörte dem Kreisauer Kreis an und hatte sich damals in seinem ultranationalistischen Umfeld gegen eine Rückkehr zur parlamentarischen Demokratie auch nach einem Ableben Hitlers stark gemacht.

Es gibt zahlreiche andere Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, die z.B. in der sogenannten Sozialistischen Front oder anderen Gruppen aktiv waren, die auch einen deutlich stärkeren Hannover-Bezug haben.

Warum Herr Oppelt das alles nicht bedacht hat, kann ich mir nur dadurch erklären, dass er seine historische Bildung zur jüngeren Zeitgeschichte nicht aus verlässlichen Quellen bezieht.“

Zur Biografie von Stauffenbergs gibt auch die Website des Deutschen Historischen Museums Aufschluss:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/StauffenbergClaus/