In vielen Stadtteilen gründen sich parallel zum Bau und Inbetriebnahme von Flüchtlingswohnheimen und -wohnprojekten lokale Netzwerke für Willkommenskultur. Die Fraktionen im Rat der Landeshauptstadt begrüßen diese Entwicklung, und gaben in einem Antrag, der interfraktionell eingebracht wurde, ein Signal für deren Ausweitung.

Die Fraktionen sind erfreut über die Entschlossenheit der Bürger und Bürgerinnen, und wünschen sich auch die Unterstützung aus der Verwaltung. Das Stadtbezirksmanagement könne den Anstoß für den Aufbau weiterer lokaler Netzwerke geben oder den Aufbau der Netzwerke begleitend initiieren.

In enger Anbindung an die vorhandene soziale Infrastruktur im jeweiligen Stadtteil entstehe so ein Netzwerk, das von bürgerschaftlichem Engagement und Nachbarschaftshilfe getragen wird. Stadtbezirksräte, Integrationsbeiräte, MigrantInnenselbstorganisationen, Wohlfahrtsverbände, vorhandene Vereinsstrukturen und Stadtteileinrichtungen sowie die in den Stadtteilen aktiven Religionsgemeinschaften sollen nach Möglichkeit ebenfalls einbezogen werden. Somit würde gleichzeitig eine größtmögliche Transparenz für die Bewohnerinnen und Bewohner Hannovers hergestellt werden.

Die Fraktionsspitzen von SPD, Grüne, CDU, FDP, den Linken und den Piraten im Rat der Landeshauptstadt Hannover sind sich einig, dass die gelungenen Beispiele nachbarschaftlichen Engagements in den Stadtteilen Südstadt, Kirchrode, List Nord-Ost und Oberricklingen eine gute Orientierung für weitere Aktivitäten dieser Art bieten.

Darüber hinaus äußerten die Unterzeichnenden die Hoffnung, dass ein funktionierendes, lokales nachbarschaftliches Netzwerk den Abbau von Diskriminierung und Fremdheit fördere und für ein friedliches Zusammenleben im Stadtteil sorge.

Hintergrund:
Derzeit leben in Hannover rund 920 Flüchtlinge, nach Vorgabe durch das Land Niedersachsen werden bis Ende September 2013 weitere 350 Menschen hinzukommen. Unter den gegenwärtigen krisenhaften politischen und sozialen Bedingungen in den Ländern insbesondere des Nahen Ostens ist davon auszugehen, dass die Flüchtlingszahlen weiter steigen werden.