Der von der SPD-Ratsfraktion veranstaltete Kongress ‚Kulturelle Teilhabe – Vision oder Illusion‘ war ein voller Erfolg: „Es hat sich deutlich gezeigt, dass wir durch den Dialog mit den hannoverschen Kulturschaffenden neue Wege beschreiten können“, sagt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Belgin Zaman. „So wurden mehrfach gefordert, klare Ziele und Leitlinien zu formulieren, an denen sich Projekte und Kulturinstitutionen orientieren können.“


Zaman sagte zu, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen und hierzu auch immer wieder den Kontakt zu den Kulturakteuren zu suchen.


Insgesamt diskutierten knapp 50 Kulturschaffende und PolitikerInnen mit bundesweit geachteten Experten wie dem Leiter der Dortmunder Kulturbetriebe und Vorsitzenden des Fonds Soziokultur, Kurt Eichler, sowie dem Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft, Dr. Norbert Sievers.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Dipl.-Kult. Thomas Renz Forschungen des Kulturpolitischen Instituts der Universität Hildesheim vorgestellt. Danach nutzen 50 Prozent aller Menschen die kulturellen Angebote gar nicht. Der Grund seien gesellschaftliche und politische Barrieren, die allerdings abbaubar wären, so Renz. Gleichzeitig würden 90 Prozent der Hannoveraner die städtischen Museen als wichtig einschätzten. In drei Workshops wurde anschließend über die Themen ‚Kulturelle Teilhabe als kommunalpolitisches Ziel‘, ‚Soziokultur in Hannover‘ sowie Erfolgskriterien für Kulturprojekte‘ teilweise sehr kontrovers diskutiert. Eine Podiumsdiskussion führte die Ergebnisse zusammen.

Ein besonderes Highlight war die abschließende Zusammenfassung des Tagungsbeobachters und Rappers SPAX. Er stellte unter anderem die provokante Frage, warum jemand sich für Kultur einsetzen sollte, wenn er nicht davon leben könne. Hier sei die Politik gefragt, für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen. Gleichzeitig müssten die einzelnen Kulturschaffenden sich aber auch auf die Suche nach potentiellen Geldgebern machen.