Presseberichten zufolge unterstützen Ratsmitglieder der CDU den Protest gegen geplante Asylunterkünfte in Bothfeld, Kleefeld, Badenstedt und neben dem Kinderkrankenhaus auf der Bult.

„Wir sind erschüttert über den mangelnden Bürgersinn in der CDU-Fraktion“, sagen Alptekin Kirci, integrationspolitischer Sprecher und Thomas Hermann, der baupolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

Es wäre wünschenswert und angezeigt, dass sich die CDU als moderne Partei den Entwicklungen, die international Tausende von Menschen in die Flucht zwingt, im Sinne eines humanistischen Menschenbildes stellt. „Stattdessen werden dumpfe Ressentiments aufgegriffen, die die Angst der Menschen vor dem Unbekannten schüren. Auch die CDU-Ratsmitglieder Jens Michael-Emmelmann und Felix Blaschzyk sollten in dieser Situation moderieren statt zu polarisieren.“

Thomas Hermann, Baupolitiker in der SPD-Ratsfraktion hat kein Verständnis für das Engagement der CDU-Ratsleute gegen die geplanten Asylunterkünfte. „Ich kann Herrn Emmelmann, der große Grundstücksflächen in Bothfeld besitzt, nur beruhigen. Am Beispiel Vasati in der Südstadt zeigt sich, dass sich hochpreisiges Wohnen und eine benachbarte Unterbringung von Flüchtlingen nicht ausschließen.“

Darüber hinaus sind die Standorte für Obdachlosenunterkünfte und Asylunterkünfte über das ganze Stadtgebiet bewusst gut verteilt worden, um einer Ghettoisierung entgegen zu wirken. Das Verhalten der CDU wirke da wie das eines Brandstifters, „Statt Verständnis für die geflüchteten Menschen in Not und die Probleme der Stadt bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft aufzubringen, gießt die CDU auch noch Öl ins Feuer“, sagte Kirci. Auch Thomas Hermann setzt auf Stärkung des Bürgersinns bei der Frage der Flüchtlingsunterbringung und ruft zu einem menschlichen Miteinander auf: „In der Vergangenheit hat es auch schon ehrenamtliche Betreuung aus dem
Stadtteil in Ergänzung zur hauptamtlichen Betreuung gegeben. Das hat vielerorts dazu beigetragen, Barrieren abzubauen.“