Nachdem die CDU-Fraktion nach einer Fraktionssitzung ihre Position zum Klimawandel verkündet hat, erklärt die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Christine Kastning: „Ich hätte der CDU viel zugetraut, aber zu leugnen, dass es einen Klimawandel gibt und das man dagegen aktiv etwas tun muss, dass hat uns als Fraktion schockiert.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Dezember 2009 in ihrer Regierungsrede anlässlich der UN-Klimakonferenz gesagt, dass es ein breites Einvernehmen darüber gibt, welches den Wissenschaftlern folgt und besagt, dass die Erderwärmung nicht mehr als um zwei Grad steigen darf. Diese breite Forderung scheint überall auf Zustimmung zu stoßen, außer bei der eigenen Partei der Kanzlerin in Hannover. Die CDU geht davon aus, dass die Temperaturschwankungen auf der Erde mit der Schrägstellung der Erdachse und der solaren Aktivität zusammenhängen und der Klimawandel hierauf keinen Einfluss hätte. „Man muss sich anlässlich dieser Ansichten fragen, ob die CDU ihre Außenwelt noch wahrnimmt“, so Kastning.

Jens Seidel hatte noch im März verkündet, dass sich seine Faktion intensiver der Umweltpolitik widmen will. Hierzu Christine Kastning: „Wenn diese Haltung das Ergebnis einer intensiven Beschäftigung ist, dann kann nur gehofft werden, dass sich die CDU-Fraktion künftig ganz aus der Umweltpolitik heraushält.“

Bereits im Herbst 2009 hatte die SPD-Ratsfraktion eine große öffentliche Veranstaltung zum Thema Klimawandel mit Prof. Dr. Harald Welzer organisiert. Klares Fazit war: Es gibt einen Klimawandel, er hat immense soziale Folgen und man muss heute auf allen Ebenen aktiv werden, um nicht in einer Klimakatastrophe zu enden.