Die SPD-Fraktion hat in Kenntnis der Fakten und nach intensiver Beratung gemeinsam mit dem Koalitionspartner einen tragfähigen Zusatzantrag zur Kapitalzuführung bei der Messe beschlossen.

„Von einem Schnellschuss kann ja nun überhaupt keine Rede sein“ argumentiert die Fraktionsvorsitzende Christine Kastning „da irrt die CDU aber gewaltig! Hier klingt wohl doch etwas Neid durch, dass die SPD dieses komplexe Thema so intensiv und trotzdem zügig beraten hat. Wir werden unsere Forderungen aber im Finanzausschuss am 20. Mai gerne genau erläutern.“

Die SPD-Fraktion hat sich ebenso wie andere Fraktionen auch direkt vom Messe-Vorstandsvorsitzenden der Herrn von Fritzsch aus erster Hand informieren lassen. „Fazit ist, wir wollen keine lange Verzögerung in dieser Frage“, bekräftigt Ralf Borchers, finanzpolitischer Sprecher. „Der Rat muss sich jetzt zur langfristigen Sicherung der Deutschen Messe AG (Dt. Messe AG) bekennen.“

Eine Kapitalzuführung um insgesamt 250 Mio. Euro der Anteilseigner Stadt und Land ist für die Messe unerlässlich. Hannover verfügt über das größte Messegelände der Welt und ist Standort wichtiger Leitmessen. Diese Messen haben Hannover weltweit bekannt gemacht. Auch für den Wirtschaftsstandort Hannover hat die Messe enorme Bedeutung. Sie sichert und schafft direkt und indirekt allein in der Region Hannover rund 15.000 Arbeitsplätze.

„Wir binden unsere Zustimmung zur Kapitalzuführung an das Ziel“, so Ralf Borchers weiter „dass auf der Grundlage eines tragfähigen Unternehmenskonzepts und eines Sparprogramms die Dt. Messe AG wieder dauerhaft wettbewerbs- und zukunftsfähig wird.“

Eine finanzielle Unterstützung für die Dt. Messe AG darf jedoch nicht zu Lasten des HCC gehen, das ebenfalls in den Bereichen Veranstaltungen und Kongresse aktiv ist.

„Es sollen Synergie- und Einsparpotentiale bei den Kongressakquisitionen und Catering-Aktivitäten beider Gesellschaften erschlossen werden“, ergänzt Martin Hanske, wirtschaftspolitischer Sprecher „deshalb müssen diese Aktivitäten beider Gesellschaften gebündelt werden. Ohne das Ergebnis vorweg zu nehmen, dies könnte z.B. durch die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft geschehen.“

Angesichts der Höhe der Kapitalspritze besteht außerdem ein berechtigtes Interesse des Rates, über die Umsetzung des Unternehmenskonzeptes Hermes+ und die Unternehmensentwicklung regelmäßig unterrichtet zu werden.