Einstimmig hat die SPD-Ratsfraktion beschlossen, dass seitens der Landeshauptstadt Hannover ein unabhängiges Fachgutachten zum Ausbau Stichkanal Linden in Auftrag gegeben werden soll. „Mit dem Gutachten möchten wir die Auswirkungen eines geplanten Kanal- und Hafenausbaus sowie des Schleusenneubaus am Stichkanal Linden ermittelt und bilanziert bekommen“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thomas Hermann. Damit geht das Gutachten im Inhalt über die derzeit in Arbeit befindliche ‚Wirtschaftlichkeitsanalyse’ hinaus und stellt eine umfassende Informationsgrundlage zur Verfügung.

Erfreut zeigte sich die Fraktion, dass die Städtischen Häfen für das Wirtschaftlichkeitsgutachten zugesagt hätten, die von vor Ort aufgeworfenen Fragekataloge und Bedenken in dem voraussichtlich Mitte August vorliegenden Abschlussbericht aufzugreifen und zu beantworten.

In dem jetzt zusätzlich geforderten Fachgutachten sollen insbesondere vier Bereiche untersucht werden:

  • In dem Gutachten sollen die möglichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des geplanten Kanal- und Hafenausbaus sowie des Schleusenneubaus am Stichkanal Linden umfassend recherchiert, dokumentiert und einer verträglichen bzw. bestandssichernden Sanierung gegenübergestellt werden. Das Gutachten soll bis zum Jahresende 2008 vorliegen.
  • Wenn Unternehmen ermittelt werden, deren Bestand nachweisbar, kurz oder mittelfristig durch einen nicht stattfindenden Ausbau für das übergroße Großmotorgüterschiff (ÜGMS) gefährdet wären, soll das Gutachten Ausweichmöglichkeiten auf andere Standorte/Häfen prüfen, sowie die dafür nötigen Kosten und möglichen Kostenträger benennen.
  • Es soll dargestellt werden, inwiefern die Umsetzung der Sanierungsziele für Limmer durch den geplanten Kanalausbau gefährdet sind. Insbesondere sind die zeitlichen und finanziellen Auswirkungen auf den Sanierungsprozess zu untersuchen.
  • Des weiteren sollen in dem Gutachten mögliche Nutzungsvarianten oder neue Nutzungsmixe für das Kanal-, Schleusen- und Hafengelände dargestellt werden, die im Falle einer reinen Bestandssicherung der gewässerbezogenen Anlagen oder im Falle eines selektiven Minimalumbaus denkbar wären.

Thomas Hermann koordiniert für die Ratsfraktion eine Arbeitsgruppe aus den Wirtschafts-, Bau- und Umweltfachleuten der Ratsfraktion, der Bezirksratsfraktion Linden-Limmer sowie den SPD-Vertretern aus der Sanierungskommission Limmer.